Digitalisierungsoffensive in Deutschland

Immer öfter ist von der Digitalisierungsoffensive die Rede. Fördermittel stehen bereit, werden aber wohl nur zögerlich abgerufen. Woran kann das liegen? Eigentlich müsste es doch einen Bedarf geben, der deutlich über die vorhandenen finanziellen Mittel hinausgeht. Ein Grund kann sein, dass einige Bereiche für DSL bis 50 Mbit/s ausgebaut wurden. Förderfähig sid aber scheinbar nur die Bereiche, die eine Übertragungsrate von weniger als 30 Mbit/s vorweisen können. Ein weiterer Grund kann sein, dass die Förderung nicht für DSL Anschlüsse via Kupferkabel verwendet werden kann. Diese Einschränkung wurde wohl von er Bundesregierung vorgesehen um Glasfaseranschlüsse zu fördern.

VDSL via Glasfaser

Nun flattern einigen Hausbesitzern Briefe der Stadt oder Gemeinde in Haus, in denen man auf die Möglichkeit eines vergünstigten VDSL Anschluss von bis zu 1000 Mbit hingewiesen wird. Die Kosten hierfür liegen bei weniger als 1.000 Euro. Hört sich zwar nicht nach einem Schnäppchen an, aber wäre für Leute, die diese Geschwindigkeit auch brauchen wohl OK, aber der Pferdefuß liegt in den Bedingungen. Diese sind maximal unscharf formuliert, so dass man den Eindruck hat, dass das ausführende Bauunternehmen machen kann was es will und dies über die Einverständniserklärung abgedeckt ist. Es ist nicht wirklich klar, ob ausgebuddelt werden muss, ob der Originalzustand vom Bauunternehmer wieder hergestellt wird und und und.

Was ist der tatsächliche Bedarf?

Dann stellt sich natürlich auch die ehrliche Frage nach dem Bedarf. Nur für Websurfen, Emails und eventuell auch HDTV über Internet reichen die bisherigen 25 / 50 Mbit/S VDSL Anschlüsse durchweg aus. Nur wer wirklich einen hohen Bedarf hat oder auch die höhere Bandbreite im Upload benötigt, der könnte von einem Glasfaseranschluss profitieren.

Nicht fehlen darf natürlich auch eine kommerzielle Bewertung. Schaut man sich nach Verträgen für Glasfaseranschlüsse um, so werden gleich ordentliche Preise aufgerufen. Stellenweise werden hier (einschließlich TV über Internet) schon mal 120,- Euro im Monat fällig. Zusätzlich muss noch in glasfaserkompatible Hardware investiert werden, z. B. in einen neuen Router. Somit stellt sich die Frage ob man den Anschluss heute bereits benötigt. Viele antworten wohl auf die Frage eher mit nein.